![]() |
Eine Hafis-Darstellung
Das Grab des Hafis in Schiras |
Elena
Maroufi zu Hafis (www.myliris.de), Oktober 2004 "Hans Bethge: Nachdichtungen der Lieder und Gesänge des HAFIS und HAFIS: Der Diwan - Faksimile Edition der deutschsprachigen Erstausgabe von 1812/13 Gedichte, zuletzt hat es die ZDF-Umfrage "Das große Lesen" nachgewiesen, gehören heutzutage nicht zur Lieblingslektüre der Deutschen. Gleichzeitig jedoch hat das erhebliche Publikumsinteresse am Schwerpunkt der Buchmesse 2004 gezeigt: Der Orient ist "in". Politische Krisen rücken diesen Teil der Erde immer wieder in den Mittelpunkt des Interesses, meist mit negativen Schlagzeilen. Eine Wende zum Positiven könnte durch besseres Kennenlernen gefördert werden. Und gerade beim Orient ist der Weg über seine Lyrik nicht der Schlechteste! Hafis - Der Diwan 1+2 - Faksimile Edition Frechheit und Frische, Erhabenheit und Erregung, Liebe und Laster - das ganze Spektrum des Lebendigen wird hier vor uns ausgebreitet, in einer Sprache, deren Mut und Aktualität verblüfft. Denn es handelt sich nicht etwa um Zeitgenössisches, sondern um orientalische Lyrik des 14. Jahrhunderts (nach christlicher Zeitrechnung), vor 100 Jahren nachgedichtet von einem deutschen Poeten. Wer sich auf lyrische Weise dem Orient nähern möchte, kann kaum einen besseren Einstieg finden! Von Goethe verehrt Hafis - persischer Dichter und Mystiker des 14. Jahrhunderts (nach christlicher Zeitrechnung). Hafis - eine Legende, hochverehrt von seinen Anhängern, tief geschmäht von einer ignoranten Geistlichkeit. Hafis - der, über den Goethe sagte: "Du aber bist mystisch rein, / Weil sie dich nicht verstehn." Hafis - das Wesen der Schönheit in Sprache gegossen! (Schon in der Übersetzung erahnbar, wieviel mehr im Original ...) Lust auf Lyrik Hier findet sich für Jeden etwas: erlesene Liebeslyrik, pointierte Gesellschaftskritik, tiefgründige Mystik. In der Nachdichtung Hans Bethges eignet sich Hafis sogar, Gedichte-Muffeln Lust auf Lyrik zu machen! Orientalische Mystik Wer sich näher mit orientalischer Mystik befasst hat, wird vermutlich Manchem in Bethges Geleitwort widersprechen; im Gegensatz zu Hafis war Bethge kein religiöser Mystiker. Die religiöse Mystik des Orients verfügt über einen eigenen Begriffskanon und Metaphern, die selbst zu Hafis Zeiten im Orient nur Eingeweihten bekannt und verständlich waren. Darüber hinaus gilt: Orientalische Dichtung erschöpft sich niemals nur in einer Bedeutungsebene. Daher ist Bethges Aussage, Hafis habe "in Wirklichkeit nur das Zeitliche und Irdische gemeint" sicherlich zu kurz gegriffen. Der Nachdichtungsqualität hat Bethges mangelnde Vertrautheit mit diesen Aspekten jedoch nicht geschadet. Der Kenner braucht keine weiteren Erläuterungen und wer sowieso kein tieferes Interesse an religiöser Mystik hat, wird sie nicht vermissen. Lesevergnügen stellt sich so oder so ein! Ein besonderes Juwel Schließlich noch etwas zur Herausgeberin: Glücklicherweise gibt es sie noch, die engagierten Verlegerpersönlichkeiten! Ohne den hingebungsvollen Einsatz von Regina Berlinghof für ihren YinYang Media Verlag gäbe es diese sehr ansprechende, trotzdem auch für den kleinen Geldbeutel erschwingliche Hafis-Ausgabe nicht. So ist ihrem Engagement zu verdanken, dass dem deutschen Lesepublikum wieder einer der zentralen Dichter des Orients in einer Nachdichtung vorliegt - und mehr. Denn im weiteren Verlagsprogramm findet sich ein ganz besonderes Juwel: Hafis: Der Diwan - Faksimile Edition der deutschsprachigen Erstausgabe von 1812/13 Ein geistig-lukullischer Genuss für Hafis-Liebhaber! Dies ist das Buch, das Goethe zu seinem Werk "Westöstlicher Diwan" inspirierte, ein köstliches Muss für jeden Goethe-Kenner. Selten hat man eine solch unmittelbare Gelegenheit, die Zusammenhänge zwischen Inspiration und Umsetzung durch den deutschen Dichterfürsten zu studieren. Der Diwan - Jedem ans Herz gelegt, dessen Appetit auf Mehr durch die Nachdichtungen der Lieder und Gesänge des HAFIS geweckt wurde! Wolfgang Günter Lerch in der FAZ vom 13.7.2000 „Des Hafis Geist war der Schönheit der Welt zugewandt Des Hafis Geist war der Schönheit der Welt zugewandt; obschon Korangelehrter, blieben ihm heuchlerische Fanatiker zuwider. Bis heute nennen ihn die Perser die „mystische Zunge“, um seine unorthodoxen religiösen Neigungen zum Ausdruck zu bringen. ... Mit den Mullahs übrigens hatte auch Hafis schon seine Schwierigkeiten.“ Wolfang Günter Lerch in der FAZ am 13.7.2000, anläßlich der Einweihung des Hafisdenkmals in Weimar durch den iransichen Staatspräsidenten Chatami. „Übernatürlich" -Ojand Hadinia-
Ist es nötig zu sagen, dass Hafez der wohl
genialste, feinfühligste und geradezu virtuoseste
Poet des vergangenen Milleniums ist? Ein wahrlich
beeindruckendes Buch. Zurecht hat sich Goethe als
Hafez's Zwillingsbruder gefühlt. Hafez's Kunst im
Umgang mit den Worten, mit der Sprache ist bis heute
unerreicht; sowohl im Osten wie auch im
Ein jeder, der behauptet in Sachen Literatur bewandt zu sein, sich auszukennen, belesen und gar weltmännisch zu sein, und die Verse Hafez's nie zu Gesicht bekommen hat, der irrt.Hafez ist die dritte Dimension des geschriebenen Wortes. Rezension aus Deutschland vom 1. April 2014 Ein wunderbares Werk orientalischer Dichtkunst, Tiefsinniges über die Liebe zum Leben, die Liebe zu Gott und allen schönen Dingen, die dazu gehören.Vielen Dank |
Andere
Dichter zu Hafis:
Goethe fand in Hafis eine verwandte
Zwillingsseele über die Jahrhunderte und Kulturen:
Offenbar Geheimnis: Sie haben dich, heiliger Hafis,
Mystisch heißt Du ihnen,
Du aber bist mystisch rein,
Johann Wolfang von Goethe |
Nietzsche fand in ihm einen reinen,
heiteren freisinnigen Ekstatiker.
Frage eines Wassertrinkers: Die Schenke, die du dir gebaut,
Bist Alles und Keins, bist Schenke und
Wein. Friedrich Nietzsche |
Rückert, der Orientalist und
Dichter, der selbst viele Hafis-Gedichte ins
Deutsche übertragen hat:
Hafis, wo er scheinet Übersinnliches
Friedrich Rückert
|
|
Buch bestellen |
|
Ihr Kommentar | |
zurück zur Startseite |
Stand: 2001 |